Mein Weg
Die Anfänge der Sucht
Es tat keinen Knall als alles begann! Der Weg in die Sucht dauerte ausgiebige 15 Jahre. Anfangs trank ich, wie viele andere auch, mein tägliches Bier zum Essen und in gemütlicher Runde am Abend mit Bekannten mein Viertel Wein. Als der Alkohol mehr und mehr wurde (mir selbst fiel es nicht auf), veränderte ich mich. Bei der kleinsten Kritik reagierte ich verletzt und gekränkt, ich brauste schnell auf und beleidigte meine Mitmenschen. Wenn die dann das Gespräch mit mir mieden, suchte ich gekränkt – jetzt erst recht! – Trost in der Flasche. Als meine Familie zerbrach, hatte ich einen weiteren Anlass, in der Gesellschaft (scheinbar) verständnisvoller Freunde, die mit mir in meinem Selbstmitleid badeten, Trost im Alkohol zu suchen.
Die Wende
Nach einem Verkehrsunfall unter Alkoholeinfluss verlor ich auch noch den Führerschein. „Ach, wie ungerecht die Welt doch war!“ – ich war auf meinem persönlichen Tiefpunkt angelangt.
In der Beratungsstelle
Mein Arzt empfahl mir, die Suchtberatung aufzusuchen. „Was? Ich und süchtig? – jetzt übertreibt er aber!“ Es gelang mir nicht mehr, die mit äußerster Kraft verdrängte, unangenehme Wahrheit zu ignorieren, dass ich ein großes Alkoholproblem hatte. Nach heftigem innerem Ringen brachte ich dann doch die Kraft auf, die Beratungsstelle der Diakonie zu betreten. Umso mehr war ich erleichtert, dass mir ohne moralische Vorhaltungen oder die Frage nach der Krankenversicherung ohne Wenn und Aber Hilfe angeboten wurde.
In der Selbsthilfegruppe
Mit sehr wackeligen Knien und negativen Gedanken betrat ich irgendwann das erste Mal den Gruppenraum der Selbsthilfegruppe. Würde ich dort jemanden kennen, vielleicht gar einen Nachbarn treffen? Würden die Mitglieder mich kennen?! Keine einzige meiner Befürchtungen erfüllte sich. Ich traf in der Gruppe auf Menschen mit dem gleichen Problem und fühlte mich schon nach kurzer Zeit angenommen. Die Gespräche wurden in für mich ungewohnter Offenheit geführt. Meine Probleme wurden ernst genommen. Ich wurde ernst genommen.
Neue Lebensqualität
Mittlerweile meide ich den Alkohol seit 15 Jahren und es geht mir sehr gut dabei! Am Anfang wollte ich nur den Führerschein zurück, heute geht es mir um bewusstes Leben. Es war ein harter und steiniger Weg, aber der richtige und ich danke Gott dafür, dass er mir auf meinem Weg aus der Sucht Menschen schickte, die mich helfend begleitet haben!
Kontakt
Diakonisches Werk Dienststelle Bad Mergentheim
Barbara Veeh
Härterichstr. 18
97980 Bad Mergentheim
Telefon: 07931 481698-0
E-Mail: barbara.veeh@diakonie.ekiba.de
Die Selbsthilfegruppen
Schäftersheim Brechhäusle
Betroffenengruppe
Neuseser Straße
Freitag 20:30 Uhr
Kontakttelefon: 07934 8984
07934 7776
Frauengruppe
Selbsthilfegruppe
Neuseser Straße
Mittwoch 19 Uhr
Kontakttelefon: 07937 632
Führerscheingruppe
Selbsthilfegruppe
Neuseser Straße
Donnerstag 19 Uhr
Kontakttelefon: 07934-992380
07934-8984
Bad Mergentheim
Härterichstr. 18
Freitag 20 Uhr
Kontakttelefon: 07931 41228
07930 1799
07931 51538
Boxberg
Selbsthilfegruppe
Seebuckel 20
Dienstag 19 Uhr
Kontakttelefon: 07930 2916
07930 2291
Tauberbischofsheim
Selbsthilfegruppe
Kirchweg 3
Freitag 19:30 Uhr
Kontakttelefon: 07934 9923180
Wertheim
Selbsthilfegruppe
Mühlenstraße 3-5
Montag 19 Uhr
Kontakttelefon: 09342 21112